Carl Mand Senior
Zeitschrift für Instrumentenbau 1891-1892 S.740, 749, 751
Am 28. August 1892 entschlief sanft, infolge Altersschwäche, im fast vollendeten 81. Lebensjahre, der Hof-Pianoforte-Fabrikant Carl Mand zu Coblenz a. Rhein. Mit ihm ist ein Nestor des Pianofortebaues dahingegangen, der sich hohe Verdienste im unsere Branche erworben hat, dessen Leben reich an Erfolg gewesen. Ihm, der in früher Jugend, mit kleinen Mitteln zwar, aber mit arbeitsfreudigem Sinn, den Blick fest auf ein Ziel gerichtet, sein Werk begann mit zäher Ausdauer und eisernem Fleiße es fortführte zu seiner späteren Größe und Bedeutung, war es in seltenem Maße vergönnt, bis ins höchste Alter hinein sich der Früchte seines Schaffens zu erfreuen, geehrt und geliebt von seinen Angehörigen und Allen, die ihn kannten; wo immer die Namen der Männer, welche für unsere Branche verdienstvoll gewirkt und sich das Streben nach Tonveredelung zur Lebens-Aufgabe gestellt haben, genannt werden, darf sein Name nicht fehlen.
Carl Mand Junior
Zeitschrift für Instrumentenbau 1906-1907 S.309
Ein hochangesehener Vertreter der deutschen Klavierindustrie, der kgl. Hof-Pianofortefabrikant Herr Carl Mand in Coblenz, ist am 26. December (1906) des soeben verflossesen Jahres ganz unerwartet in Alter von 60 Jahen verschieden. Wie wir unseren Lesern schon in voriger Nummer berichteten, setzte eine plötzlich eingetretene Herzlähmung nach nur kurzer Krankheit seinem Leben ein zu frühes Ziel.
Mit ihm ist ein tüchtiger Fachmann, ein liebenswürdiger und jovialer Kollege, ein auf das Wohl seiner Mitarbeiter allezeit bedachter Prinzipal, ein treusorgender Ehegatte davongegangen. Wo immer die Namen der Männer, die für unsere Branche verdienstvoll gewirkt und sich neben dem Streben nach Tonveredelung der Instrumente auch eine künstlerische Ausgestaltung des Äußeren zur Aufgabe gestellt haben, genannt werden, da darf sein Name nicht fehlen.
Carl Mand wurde am 30. Juli 1846 als Sohn des Klavierbau-Altmeisters Carl Mand geboren, der im Jahre 1835 das Geschäft unter den bescheidensten Verhältnissen begründet hatte, aber dasselbe, dank seiner hervorrangenden Fachkenntnisse und seiner unermüdlichen Arbeitskraft, bald zu hohem Ruf und Ansehen brachte. In der klassischen Schule des Vaters wuchs Carl Mand auf, und nachdem er den Klavierbau durch jahrelange Tätigkeit in namhaften anderen Fabriken gründlich studiert und sich in allen Zweigen desselben vervollkommnet hatte, trat er 1868 wieder in das väterliche Geschäft ein, an dessen Leitung und Weiterentwickelung seit diesem Jahre er hervorragenden Anteil hatte.